Geschichte des Tierparks Berlin

Durchwandern Sie die Geschichte des Tierparks Berlin von der Grundsteinlegung,
der Eröffnung, den verschiedenen Tierarten, die Erstellung von Gebäuden,
Außenanlagen und vieles mehr bis heute.

Das Schloss Friedrichsfelde bildete die Kulisse für die Eröffnung vom Tierpark Berlin am 2. Juli 1955. In der Bildmitte Dr. Heinrich Dathe mit Wilhelm Pieck, dem damaligen Präsidenten der DDR.
Das Schloss Friedrichsfelde bildete die Kulisse für die Eröffnung vom Tierpark Berlin am 2. Juli 1955. In der Bildmitte Dr. Heinrich Dathe mit Wilhelm Pieck, dem damaligen Präsidenten der DDR.

Seit 1954 ...

Im Jahr 1954 präsentierte sich das Schloss Friedrichsfelde mit seinem von Peter Joseph Lenné gestalteten Schlosspark Heinrich Dathe, dem Gründer und langjährigen Direktor vom Tierpark Berlin.

Schon damals hatte er die Vision von einem großen Landschaftszoo mit einem ausgewählten Tierbestand. Von Beginn an fühlte er sich der Kultur- und Bildungsarbeit sowie der Wissenschaft verpflichtet.

Eine Vielzahl von Freiwilligen, wie zum Beispiel hier beim Bau der Kamelwiesen, hat den Tierpark Berlin mitaufgebaut. Aus dieser Initiative heraus wurde der Förderverein vom Tierpark 1956 gegründet.
Eine Vielzahl von Freiwilligen, wie zum Beispiel hier beim Bau der Kamelwiesen, hat den Tierpark Berlin mitaufgebaut. Aus dieser Initiative heraus wurde der Förderverein vom Tierpark 1956 gegründet.

Eröffnung 1955 ...

Am 30. November 1954 erfolgte die Grundsteinlegung für den Tierpark Berlin. Für heutige Verhältnisse undenkbar, eröffnete der Tierpark nach noch nicht einmal einem Jahr Bauzeit am 2. Juli 1955. Eine der ersten Attraktionen waren die Asiatischen Elefantenkühe „Dombo“ und „Bambi“.

Im Eröffnungsjahr treffen aber auch die ersten Milus bzw. Davidshirsche ein. Jahrzehntelang – bis zum Jahr 2014 – gab der Tierpark unter der Bezeichnung „Milu“ eine wissenschaftliche Publikation heraus, die auch für die Aufgabe eines modernen Zoos heute noch steht: Wissenschaft, Bildung und Forschung.

Ihre erste Nacht in Friedrichsfelde verbrachte „Chi Chi“ im Schloss Friedrichsfelde. Sie lebte drei Wochen im Tierpark und 400.000 Menschen besuchten in dieser Zeit den Großen Pandabären.
Ihre erste Nacht in Friedrichsfelde verbrachte „Chi Chi“ im Schloss Friedrichsfelde. Sie lebte drei Wochen im Tierpark und 400.000 Menschen besuchten in dieser Zeit den Großen Pandabären.

Untrennbar mit der Geschichte vom Tierpark sind auch die vielen Menschen verbunden, die im damaligen Nationalen Aufbauwerk freiwillig den Tierpark aufbauten, die sogenannten Aufbauhelfer. Hieraus initiierte Heinrich Dathe im Jahr 1956 auch die Gründung vom Förderverein vom Tierpark, der seit 2007 auch den Zoo Berlin fördert.

In den ersten zehn Jahren entstehen prägende Anlagen und Bauten. So eröffnet 1956 die Schlangenfarm und im selben Jahr kommt mit der Schimpansin „Susi“ die erste Menschenaffenart in den Tierpark. Im Folgejahr werden die Eisbärenanlage und die Bärenschlucht fertiggestellt. Auch die Wisentanlage, wo heute Bisons gehalten werden, wird 1957 fertiggestellt und ein Jahr später das Bärenschaufenster.

Das Alfred-Brehm-Haus ist bis heute eines der prägenden Tierhäuser vom Tierpark Berlin.
Das Alfred-Brehm-Haus ist bis heute eines der prägenden Tierhäuser vom Tierpark Berlin.

Das Jahr 1958 ist auch das Jahr, in welchem erstmals nach dem Krieg ein Großer Panda in Berlin präsentiert wird. Erst über 20 Jahre später sollten wieder Große Pandas in Berlin – im Zoo Berlin – zu sehen sein. Bambusbär „Chi-Chi“ wurde später das Wappentier vom WWF.

Alfred-Brehm-Haus

1963 wird das Alfred-Brehm-Haus eröffnet. Neu für eine zoologische Einrichtung waren die Errichtung der großen Felsfreianlagen im Innenraum sowie die zentrale Tropenhalle. Im selben Jahr werden die Freianlagen für Kamele fertig sowie die Cafeteria mit über 500 Sitzplätzen im Innenbereich und über 400 Sitzplätzen im Außenbereich. Wie beim Alfred-Brehm-Haus war auch bei der Cafeteria Heinz Grafunder Architekt.

10. Jubiläum vom Tierpark

Zum 10. Jubiläum vom Tierpark wird die Greifvogelvoliere am Alfred-Brehm-Haus eröffnet. Ende der 1960er Jahr entstehen die Anlage für Gibbons am Schloss Friedrichsfelde sowie 1969 die Freilichtbühne und das Verwaltungsgebäude vom Tierpark.

Spannende Anreise: 1980 landet ein Palmenflughund-Weibchen vor der Küste Afrikas auf einem Schiff und bringt ein männliches Tier zur Welt. Die Mannschaft bringt sie zum Tierpark, eine erfolgreiche Zucht in der Tropenhalle vom Alfred-Brehm-Haus entsteht.
Spannende Anreise: 1980 landet ein Palmenflughund-Weibchen vor der Küste Afrikas auf einem Schiff und bringt ein männliches Tier zur Welt. Die Mannschaft bringt sie zum Tierpark, eine erfolgreiche Zucht in der Tropenhalle vom Alfred-Brehm-Haus entsteht.

Ab den 70er ...

In den 1970er Jahren entstehen Anlagen für Kerabaus, Davidshirsche, Tüpfelhyänen sowie die Ibis-Voliere. Es wird mit „Boje“ erstmals ein Okapi gehalten und 1975 kommen erstmals Graue Baumkängurus in den Tierpark. 1979 eröffnet der Affentempel, der heute Berberaffen beheimatet.

1980 wird die Anlage für Humboldt- und Brillenpinguine eröffnet und ein Jahr später eröffnet nach 15-jährigen Sanierungsarbeiten das Schloss Friedrichsfelde.

Heinrich Dathe hat gegen viele Widerstände den Wiederaufbau vom Schloss durchgesetzt und es in den Folgejahren zu einem kulturellen Ort entwickelt. Anfängliche Pläne für eine gastronomische Nutzung ließ er im Interesse der kulturellen und musealen Nutzung sehr schnell fallen.

Im Jahr 1989 wird im September das Elefantenhaus eröffnet. Es ist bis heute eines der größten Elefantenhäuser der Welt und besticht durch die Größe.
Im Jahr 1989 wird im September das Elefantenhaus eröffnet. Es ist bis heute eines der größten Elefantenhäuser der Welt und besticht durch die Größe.

In den 80er und 90er ...

Seit 1981 sind auch Mhorrgazellen im Tierpark beheimatet. In den Folgejahren entsteht eine erfolgreiche Zuchtgruppe, aus der mehrere Tiere wieder in Tunesien und Marokko ausgewildert werden konnten.

1983 bekommt die von Heinrich Dathe gegründete Forschungsstelle für Wirbeltierforschung der Akademie für Wissenschaften, das heutige Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) an der Alfred-Kowalke-Straße – an der Grenze vom Tierpark – ein Institutsgebäude, welches noch heute vom IZW genutzt wird.

Prof. Dr. Heinrich Dathe mit Katzenbär im Tierpark Berlin.
Prof. Dr. Heinrich Dathe mit Katzenbär im Tierpark Berlin.

... entsteht einiges

In den 1980er Jahren entstehen Anlagen für Kattas, Baikalrobben sowie die Möwenvoliere. Es entsteht als architektonische Ergänzung zum Schloss und zur Abrundung der Sichtachse vom Schloss in den Park, in Form einer Gloriette, das Terrassencafé. Anlässlich der 750-Jahr-Feier von Berlin wird das Krokodilhaus eröffnet und das Jahrzehnt endet mit der spektakulären Eröffnung vom Elefantenhaus im Jahr 1989, welches über drei Jahrzehnte Heimat für Afrikanische und Asiatische Elefanten sowie für Nashörner war.

Dr. Bernhard Blaszkiewitz (1954-2021) war von 1991 bis 2014 Direktor vom Tierpark Berlin.
Dr. Bernhard Blaszkiewitz (1954-2021) war von 1991 bis 2014 Direktor vom Tierpark Berlin.

Am 6. Januar 1991 verstirbt Prof. Dr. Heinrich Dathe, der kurz nach seinem achtzigsten Geburtstag im Dezember 1990 pensioniert wurde. Innerhalb kurzer Zeit musste er die Geschäfte übergeben und seine Dienstwohnung im Tierpark räumen. Wenige Wochen später starb er an Krebs. Sein Name ist untrennbar mit der Geschichte vom Tierpark Berlin verbunden. Nach kurzer Leitung durch Dr. Wolfgang Grummt wird im Mai 1991 Dr. Bernhard Blaszkiewitz Direktor vom Tierpark Berlin. Eine seiner wichtigsten Maßnahmen im Folgejahr war die komplette Einzäunung vom Tierpark und somit die dauerhafte Flächensicherung vom Tierpark.

In den 1990er Jahren entstehen der Streichelzoo, die Freianlagen für Przewalskipferde, verschiedene Vogelvolieren und die Fasanerie wird fertiggestellt. Im Inneren des Dickhäuterhauses wird die Anlage für Seekühe 1994 eröffnet und im selben Jahr kommen Koalas ins Alfred-Brehm-Haus. Ein Jahr später wird das Giraffenhaus mit der großzügigen Freianlage gebaut und am Terrassencafé wird ein Musikpavillon errichtet.

Zum 40. Jubiläum vom Tierpark Berlin wird im Jahr 1995 das Giraffenhaus mit einer Außenanlage von über 7.000 m² eröffnet.
Zum 40. Jubiläum vom Tierpark Berlin wird im Jahr 1995 das Giraffenhaus mit einer Außenanlage von über 7.000 m² eröffnet.

40. Jubiläum 1995 ...

1996 kann der erste Teil des Afrikanums eröffnet werden, es entstehen große Freianlagen für Somaliwildesel und für Zebras. 1999 werden die Anlagen für asiatische Rinder und Hirsche, Takine und Moschusochsen eröffnet. Diese Anlagen sind bis dahin die größten Anlagen in der Geschichte vom Tierpark.

Das kommende Jahrzehnt ist nicht weniger durch große Baumaßnahmen geprägt. Bereits im Jahr 2000 werden die Papageienanlagen am Schloss fertiggestellt und auf einer Freifläche von über 1.000 m² entsteht eine Laufanlage für Geparden am Alfred-Brehm-Haus. Im selben Jahr werden als Schlusspunkt zum Afrikanum das Haus für afrikanische Primaten eröffnet und die Außenanlagen im Folgejahr fertiggestellt.

2005 werden zum 50. Jubiläum vom Tierpark Berlin drei Asiatische Elefanten geboren. Auf dem Foto sehen Sie „Temi“ und „Cynthia“ mit den Elefantenkindern „Horas“, „Cinta“ und „Yoma“.
2005 werden zum 50. Jubiläum vom Tierpark Berlin drei Asiatische Elefanten geboren. Auf dem Foto sehen Sie „Temi“ und „Cynthia“ mit den Elefantenkindern „Horas“, „Cinta“ und „Yoma“.

Die 2000er ...

2002 wird der erste Abschnitt der Gebirgstieranlagen mit einer Fläche von 7 ha eröffnet und bereits 2004 der zweite Teil mit weiteren 7 ha. Es entstehen in den 2000er Jahren auch weitere Vogelvolieren, die Tüpfelhyänenanlage sowie die Anlage für Japanmakaken, wo heute Schweinsaffen leben, sowie das Haus für Riesenschildkröten. Das Bärenschaufenster wird umgebaut und verglast.

2007 wird erstmalig in der Geschichte von Zoo und Tierpark Dr. Bernhard Blaszkiewitz Direktor beider zoologischer Einrichtungen. Die kaufmännische Leitung war bereits seit 1991 in einer Hand. Diese Zusammenführung beider Einrichtungen nimmt der Förderverein zum Anlass, um zukünftig auch den Zoo Berlin zu fördern und um sich so für den Erhalt beider Einrichtungen zu engagieren.

Die 2010er bis heute ...

Die 2010er Jahren sind durch den Wechsel in der Führung des Unternehmens geprägt. Im Mai 2010 wird unter Dr. Blaszkiewitz nach umfangreichen Umbauarbeiten die Schlangenfarm wiedereröffnet und nach Sanierungsarbeiten wird im selben Jahr auch das Schloss Friedrichsfelde wiedereröffnet. 2011 wird die Bärenschlucht umgebaut und auch hier der Wassergraben beseitigt, die Anlage dadurch vergrößert und eine Glaswand eingebaut. Auch die Eisbärenanlage wird 2013 umgebaut und erhält auch ein Fenster, welches Unterwassereinblicke ermöglicht. Im selben Jahr wird die Tropenhalle vom Alfred-Brehm-Haus energetisch saniert und mit zusätzlichen Stegen in der Höhe ausgestattet, die nunmehr einen Rundgang in der Kuppel ermöglichen.

Dr. Andreas Knieriem mit einem Java-Leopard im Tierpark Berlin. (Foto: Tierpark Berlin)
Dr. Andreas Knieriem mit einem Java-Leopard im Tierpark Berlin. (Foto: Tierpark Berlin)

Im April 2014 wird neuer Direktor vom Tierpark Berlin und vom Zoo Berlin Dr. Andreas Knieriem. Bereits ein Jahr später präsentiert er für den Tierpark einen Ziel- und Entwicklungsplan, der perspektivisch einen umfangreichen Umbau des Tierparks vorsieht, der sich zukünftig geographisch präsentieren soll. Es werden eine neue Tierpark-Eisenbahn angeschafft und die Kinderplansche wiedereröffnet. Der Eingang am Bärenschaufenster wird gestalterisch aufgewertet und im Eingangsbereich entsteht die Anlage für Baumstachler. 2017 wird das Affenhaus ebenfalls im Innen- und Außenbereich umgestaltet. Im Inneren entsteht eine Artenschutzausstellung. Ab demselben Jahr findet auf der Freilichtbühne eine Flugshow statt. Die neubegonnen Umbauarbeiten vom Alfred-Brehm-Haus neigen sich zum Ende des Jahrzehnts dem Ende entgegen.

Seit 2023 präsentiert sich auf ca. 45.000 qm hinter dem Elefantenhaus die Afrikanische Savannenlandschaft im Tierpark und bietet ein Zuhause für Ostafrikanische Beisa-Oryx, Grevyzebras, Thomson-Gazellen, Östliche Weißbartgnus, Hartmann-Bergzebras und Roth
Seit 2023 präsentiert sich auf ca. 45.000 qm hinter dem Elefantenhaus die Afrikanische Savannenlandschaft im Tierpark und bietet ein Zuhause für Ostafrikanische Beisa-Oryx, Grevyzebras, Thomson-Gazellen, Östliche Weißbartgnus, Hartmann-Bergzebras und Roth

Die 2020er Jahren beginnen mit einem tiefen Einschnitt für die Menschen und auch für den Tierpark. Erstmals in seiner Geschichte muss dieser im März 2020 aufgrund der Corona-Pandemie mehrmals für mehrere Monate schließen.

Nach der ersten Corona-Schließung kann dann das umgestaltete Alfred-Brehm-Haus wieder eröffnet werden. Es präsentiert sich seit 2020 als Haus für bedrohte Tiere aus Südostasien und damit nicht mehr als reines Raubkatzenhaus. Im Jahr 2022 können die neugestalteten Gebirgstieranlagen eröffnet werden, die hier die Tierwelt vom Himalaya präsentieren. Im Folgejahr wird die Afrikanische Savannenlandschaft zusammen mit dem neuentstandenen Giraffenpfad eröffnet. 2024 entsteht an der Cafeteria eine neue Südostasien-Gemeinschaftsanlage. Der Umbau des bisherigen Dickhäuterhauses geht weiter voran und wird zukünftig Heimat für Afrikanische Elefanten sein.

Die Zukunft ...

Auch in den kommenden 70 Jahren wird sich der Tierpark Berlin weiterentwickeln und immer ein Ort der Erholung sowie der Freizeit sein. Hier werden auch zukünftig Menschen einmalige Erlebnisse mit Fauna und Flora haben. Der Tierpark wird sich auch als Ort der Bildung und Wissenschaft sowie des Artenschutzes immer wieder neu erfinden. Sowie in den zurückliegenden Jahrzehnten wird auch in der Zukunft der Förderverein von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V. mit seiner Stiftung Hauptstadtzoos hierbei ein verlässlicher Partner und aktiver Unterstützer sein.

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